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73 | Die Kirche "San Giovanni Nepomuceno" | Feltre | 15 - 14 |
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- Beschreibung
- Anfahrt
- Wissenswertes
- Literaturverzeichnis
Die Kirche wurde 1743 auf Wunsch der Bewohner von Feltre erbaut, um den Ort vor den häufigen Überschwemmungen des Colmeda Bachs zu schützen. Planer war ein venezianischer Architekt, und sie steht auf den Resten eines antiken Stadtturms. Nachdem sie durch Kriegshandlungen im Jahr 1917-18 komplett zerstört wurde, hat man sie erste einige Jahre später wiederaufgebaut und am 22. September 1943 feierlich eingeweiht. Dank der Bemühungen von Senator Achille Gaggia und der Großzügigkeit der Alpini Truppen, die auch für ihre Instandhaltung sorgen, ist sie heute unter anderem ein Kriegerdenkmal. Im Inneren präsentiert sie sich sehr schlicht und hell, und die einzigen architektonischen Ausschmückungen sind Lisenen in den Ecken und ein gezackter Rahmen. Man sieht einen eleganten Lüster aus Murano-Glas, einige Betstühle, die Stationen des Kreuzwegs und einen einzigen Steinaltar. An den Wänden befinden sich Gedenksteine, die an die gefallenen Soldaten erinnern. Direkt unterhalb der Stadtmauern von Feltre fließt der Uniera Bach vorbei. Er mündet in den berühmten Colmeda Bach, der in der Berggruppe Vette Feltrine entspringt und auf einem Gemälde von Jacopo Bassano aus dem Jahr 1576 abgebildet ist. Die erste schriftlich dokumentierte Überschwemmung durch den Colmeda Bach ist die von 1564. Kurz vor Pedavena mündet der Porcilla Bach ein, und in Feltre der Rio Uniera. Kurz danach fließt er mit dem Stizzon Bach zusammen und nimmt ab hier den Namen „Sonna“ an.
Das Wasser ist ein grundlegendes Element bei der christlichen Taufe, und aus diesem Grund weisen wir auf die Taufkapelle in Feltre (14 ASA) hin. Sie befindet sich gleich außerhalb der Stadtmauern auf den Resten einer frühchristlichen Apsis und von römischer Strukturen, die ein Hypokaustum (Heißluftheizung) hatten. Ursprünglich war die Kapelle dem Heiligen Lorenz geweiht, und ab dem 16. Jahrhundert der Rosenkranzmadonna. In Taufkapelle umfunktioniert wurde sie, nachdem die kreisrunde Struktur vor der Kathedrale gegen Mitte des XIV. Jahrhunderts nicht mehr als solche genutzt wurde.
Die Kirche steht in der Altstadt von Feltre unweit dem “Vescovado”, wo das Diözesanmuseum eingerichtet ist. Zur Kirche gelangt man durch das aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadttor Porta Imperiale oder über die “Daniello Tomitano” – Treppe im Stadtviertel Tezze.
ZUGÄNGLICH: von außen zu besichtigen
GEMEINDE: Feltre
ORTSCHAFT: Areal um die Kathedrale – Archäologisches Museum
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1725050 - Y 5100181
PROVINZ: BELLUNO
AUTOREN: Lonzi
Der Heilige Johannes von Nepomuk (San Giovanni Nepomuceno) wurde um 1340-50 in Prag geboren und im Jahr 1729 heiliggesprochen. Die Überlieferung berichtet, dass er auf Befehl des Königs Wenzel IV. im Jahr 1393 gefoltert und von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen wurde, weil er sich geweigert hatte, das Beichtgeheimnis gegenüber der Königin Sophia zu brechen. Er ist Schutzheiliger gegen Wassergefahren und seine Statuen findet man für gewöhnlich auf oder neben Brücken, an Flüssen und Bächen und an Seen. Bildlich dargestellt ist er zumeist mit einem Umhang mit Hermelinkragen, mit einem Kreuz in einer Hand und – als Zeichen der Verschwiegenheit – mit der anderen Hand vor dem Mund. Über seinem Haupt sieht man meist einen Heiligenschein mit fünf Sternen. Im gesamten Provinzgebiet ist dies die einzige ihm geweihte Kirche. Abbildungen von ihm findet man aber in der San Biagio Kirche in Alleghe, im Dom in Belluno, in Salce, in Falcade, in Fornesighe, in Zoldo Alto, in Cusighe, in San Gottardo, in der Difesa Kirche in Cortina d’Ampezzo und auf dem Brunnen vor dem Geburtshaus Tizians (siehe Blatt Nr. 13). Die Flussarbeiter und Flößer haben ihn, den Heiligen Nikolaus, die Heilige Barbara, den Heiligen Christophorus und die Heilige Philomena angerufen.
T. Conte, P. Rossi, Feltre. Guida, Feltre 2003
A. Pellin, Storia di Feltre, Feltre 2001
Diocesi di Feltre, Le nostre chiese. Catalogo illustrato, Feltre 1964