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11 | Thermalbad "Bagni di Gogna" | Auronzo di Cadore, loc. Cimagogna | 29 |
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- Beschreibung
- Anfahrt
- Wissenswertes
- Literaturverzeichnis
Erste Hinweise auf die “Schwefelquellen” findet man schon in Schriftstücken von Cesare Vecellio aus dem späten XVI. Jahrhundert. Obwohl die Konzession zur therapeutischen Nutzung des Wassers bereits im Jahr 1671 einem gewissen Giacomo Da Ronco aus Vigo und dann im Jahr 1782 dem Mediziner Agostino Sampiei aus Pieve di Cadore erteilt wurde, hat man es erst gegen Ende des XIX. Jahrhunderts als Heilwasser genutzt. Auf private Initiative von Bortolo Larese entstand 1873 das erste aus Holz errichtete Gebäude mit “Bädern erster Klasse” und “Bädern zweiter Klasse”; diese konnten sich in kurzer Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Die Blütezeit erlebte der Ort jedoch ab 1888, als zwei weitere Unternehmer aus Cadore (Angelo Barnabò und Giovanni Cattaruzza) beschlossen, ein richtiges Thermalbad mit 24 Badezimmern, Wannen aus Stein und Holz, 30 Schlafzimmer im ersten Stock, ein Restaurant und einen Klaviersalon zu errichten. Zusätzlich gab es noch einen Transferservice, ärztliche Betreuung, einen Zeitungskiosk und Bergführer. Das schwefel- und magnesiumhaltige Wasser wurde für warme Bäder oder Duschen zur Behandlung von “katarrhalischen Erkrankungen der Schleimhaut im Magen-Darmbereich und im Genital- und Harnwegbereich, von Neuralgien und im Besonderen von Muskel- und Gelenksrheuma“ verwendet. Gogna entwickelte sich zu einem sehr beliebten Kurort, unter anderem verweilte hier die italienische Königin Margherita von Savoyen, und von Juli bis September war das Thermalbad ein renommierter Sommerfrischeort für reiche Bürger aus Cadore. Der erste Weltkrieg setzte dieser Entwicklung ein Ende, und auch die Tatsache, dass der Thermaltourismus immer mehr aus der Mode kam. Im dem schönen Mischwald mit mächtigen Tannen, Fichten und Kastanien kommt man zu den Resten der steinernen Thermalwannen, zu kleinen Bächen, von denen der typische Schwefelgeruch aufsteigt, und zu einigen Quellen mit eisen-, schwefel und magnesiumhaltigem Wasser. Heute gibt es nur mehr sehr wenige davon, denn der nahe Bach Ansiei (der ein paar Meter weiter in die Piave mündet) hat die meisten dieser Quellen bei Überschwemmungen zerstört. Im Jahr 1997 wurden in der Zone Naturschutzarbeiten durchgeführt und einige Infotafeln aufgestellt.
Der breite und mit einer Schranke abgegrenzte Weg beginnt an der SS52 Richtung Auronzo di Cadore gegenüber dem Lokal Bar Bob, wo man zwischen dem Lokal Bar Bianco und dem Sitz der Berggemeinschaft Centro Cadore hinunter spaziert. Ein anderer Weg, “della Regina” genannt, führt hinter dem Lokal Bar Bianco hinunter.
ZUGÄNGLICH: die Quellen sind zu Fuß auf einem einfachen Weg erreichbar
GEMEINDE: Auronzo di Cadore
REGION: Cimagogna
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1765606 – Y 5156778
PROVINZ: BELLUNO
AUTOREN: Lonzi
In antiken Schriftstücken über die Region Cadore sind neben den bekannten Heilquellen in Lagole di Calalzo und Valgrande di Padola noch weitere genannt, zum Beispiel in Venas, in Borca und in Campo di Cortina d’Ampezzo. Ähnlich beschaffenes Wasser gibt es auch in der Region Alto Agordino und in der Gemeinde Ponte nelle Alpi.
M.S. - A. Guzzon, Cadore. Architettura e Arte, Padua 2008
G. Secco, La Piave, Cornuda 1990
G. Ciani, Storia del popolo cadorino (1856) rist. Treviso 1940
A. Ronzon, Dal Pelmo al Peralba, Annuario storico cadorino, mit einem kleinen illustrierten Führer über Gogna, sein Thermalbad, die Umgebung und die Region Cadore, Lodi 1896
C. Vecellio, Habiti antichi et moderni, Venedig 1590