Früher hatte jedes Dorf einen Brunnen. Dort holten sich die Dorfbewohner das Wasser und die Frauen wuschen die Wäsche. Heute findet man diese Brunnen leider nur mehr in wenigen Ortschaften. Aber in Agordo und in der Region Auronzo di Cadore sind sie noch sehr zahlreich erhalten geblieben. Die Waschbrunnen in Auronzo wurden zum Großteil Anfang des 20. Jahrhunderts aus Zement gebaut und mit einer Holzstruktur überdacht. Die Rekonstruktion eines solchen Brunnens mit Überdachung findet man am Eingang in den Ort Cella in der Via Riziò oder im Dorf De Filippo. Im Dörfchen Pais gibt es einen sehr interessanten Waschbrunnen mit acht Zementbecken und einer danebenstehenden Wassersäule.
Die Ortschaft Auronzo ist sehr eng mit ihrem See verbunden. Der Stausee ist drei Kilometer lang und dient neben der Produktion von Wasserenergie auch touristischen Zwecken:  Man kann hier wunderschöne Spaziergänge unternehmen, zum Beispiel auf dem Weg „Lungo Lago Lario“, der vom Chalet abgeht oder weiter südlich von der Staumauer gegenüber der aus dem 16. Jhdt. stammenden Santa Caterina Kirche in Cella. Vor nicht allzu langer Zeit wurden auf dem Monte Calvario (Kalvarienberg) die Reste einer antiken Kultstätte gefunden, und aufgrund dieser archäologischen Entdeckungen ist anzunehmen, dass Auronzo bereits seit dem II. Jahrhundert v.Chr. besiedelt ist. Woher der Name “Auronzo” kommt, ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt.

Von Pieve di Cadore folgt man den Hinweistafeln Richtung Sappada/Auronzo und fährt vor der Tunneleinfahrt auf der SR 48 geradeaus weiter (nicht in den Tunnel Comelico) nach Auronzo. Von dort kann man die diversen und generell oberhalb der Hauptstraße liegenden Ortschaften im Gemeindegebiet erreichen.  

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Auronzo di Cadore
REGION: Verschiedene Dörfer im Gemeindegebiet Auronzo (Cella, Rizio, De Filippo, Pais)
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1763467 - Y 5161290
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Lonzi

In der Ortschaft Villagrande (Gemeinde Auronzo) gab es zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert am Bach “Rio Pondarin” diverse mit Wasserkraft betriebene Werke (Mühlen, Sägewerke, Färbereien), zum Beispiel die Schmiede (71AI) von Pais Golin in der Via Ajarnola oder die von Vecellio del Frate in der Via Monti. Viele andere Handwerksbetriebe standen an den Bächen Ostera, Diebba und Socosta.
Insgesamt gibt es dreizehn Bäche im Tal. Sie alle münden in den Ansiei, und dieser Wasserlauf wird in der Ortschaft Cella durch die 1930 errichtete Staumauer von Santa Caterina aufgestaut.  Sehenswert ist das Rathaus in Auronzo (138 AC). Es hat einen herrlichen Seeblick und wurde 1975 nach Plänen von Edoardo Gellner errichtet. Dieser Architekt plante im Auftrag von Enrico Mattei 1955 auch das ENEL Dorf in Corte di Borca di Cadore (137 AC), das aus Wohnhäusern, einer Jugendherberge, einem Campingplatz einem Hotel und einer der Heiligen Jungfrau geweihten Kirche (Chiesa di Nostra Signora del Cadore) besteht.

M.S. - A. Guzzon, Cadore. Architettura e Arte, Padua 2008
I. Da Deppo, E. Favero, L’acqua e le sue forme. Lavatoi e fontane, Druckerei Piave, Belluno 2003
G.P. Becher, Auronzo: terra di frontiera, Auronzo 1999