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13 Brunnen in Domegge di Cadore Domegge di Cadore 149
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  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Wahrscheinlich handelt es sich um den ältesten und kunstvollsten Brunnen der Region Cadore. Er präsentiert sich mit einer zentralen Wassersäule, das heißt so wie die meisten Brunnen auf den Dorfplätzen, an Wegkreuzungen und an öffentlichen Orten. Die Säule und die Vase sind ähnlich wie die des Brunnens in Valle di Cadore, das runde aus dem Jahr 1797 stammende Becken ist aber wesentlich grösser, und die Ecken dieses Beckens werden von acht steinernen Säulen gestützt. Auf der mit neoklassischen Pflanzenmotiven geschmückten Vase sieht man vier große Masken, die männliche Antlitze darstellen und aus denen Wasserstutzen hervorragen. Diese sind mit steinernen Delfinköpfen verkleidet. In der Gemeinde Domegge gibt es noch andere Brunnen, die aufgrund ihres Baumaterials, ihrer Form und der Bauzeit interessant sind:  in Villagrande di Vallesella ist ein einfacher Brunnen, der vermutlich im Jahr 1866 erbaut wurde und auf dem antiken Dorfplatz stand. 1999 hat man ihn in den Park nahe dem Sportplatz „umgesiedelt“. Der Brunnen in Via Masi in der Ortschaft Villapiccola hingegen befindet sich noch an seinem ursprünglichen Platz, das heißt neben alten cadorinischen und mittlerweile restaurierten Wohnhäusern. Auf dem Brunnen ist die Jahreszahl “1881” eingraviert. Die nicht mehr gut erkennbaren Masken wurden leider durch Wasserinfiltrationen beschädigt, und auch die zentrale Vase zeigt mehrere Risse. Die zwei Brunnen in Vallesella sind das Symbol einer Gemeinschaft,  deren ursprüngliche Weiler durch das Absinken des Geländes verloren gingen: in einer Urkunde (Laudo) aus dem Jahr 1565 ist zu lesen, dass die Versammlungen “auf dem Dorfplatz nahe dem Brunnen” stattfanden und dass der Bürgermeister verpflichtet war, „die Brunnen auf Kosten der Gemeinschaft in perfektem Zustand zu erhalten, sie zu restaurieren und zu erneuern, damit es nie an Wasser fehle“.

Der Brunnen in Domegge steht am Ortseingang auf dem Platz an der Strasse 51bis. Dort sieht man auch einige charakteristische aus Stein gebaute Häuser, “Rifabbrico” genannt, und gegenüber das Valmassoi-Haus, das Symbol der Ortschaft. Es hat ein zweibogiges Fenster mit darüber liegender Öffnung und eine mit Fresken geschmückte Fassade.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Domegge di Cadore
REGION: -
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1762336 – Y 5150889
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Lonzi

Die Klause “Eremo dei Romiti” (135 AC) auf dem Monte Froppa (1.164 m) im Gemeindegebiet Domegge di Cadore war das einzige Kloster in der Region Cadore. Sie wurde im Jahr 1720 erbaut, die San Giovanni Battista Kirche hingegen vier Jahre später, das heißt 1724.  Gründer der Klause, in der einige Franziskaner-Tertiäre wohnten, war der Mönch Giovanni Maria Pinazza aus Domegge. Die Mönche auf dem Monte Foppa hießen bei den Einheimischen “die Eremiten”, und ihre Gemeinschaft wurde durch ein Napoleonisches Dekret aus dem Jahr 1810 abgeschafft. Die Bauten verfielen mit der Zeit, und erst kürzlich wurden Sanierungsmassnahmen durchgeführt, um die noch existierenden historischen Elemente der Einsiedelei vor dem völligen Verfall zu retten. Außerdem hat man eine neue touristische Struktur errichtet, und bei diesem Bau kamen die Techniken und Materialien des Biobauwesens zum Einsatz. Man war außerdem sehr bedacht, die antiken Merkmale des Ortes zu wahren. Die Arbeiten konnten durch Förderungen der Europäischen Union finanziert und in enger Kollaboration mit dem Kulturbauamt B.A.A. für Ostvenetien realisiert werden.

M.S. Guzzon – A. Guzzon, Cadore. Architettura e Arte, Padua 2008
I. Da Deppo, E. Favero, L’acqua e le sue forme. Lavatoi e fontane del Centro Cadore, Belluno 2003