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27 Das Brauhaus in Longarone Longarone 120
file .pdf Industrielle Archäologie (AI) - Historische Architektur (ASA)
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  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Auf einer Anhöhe etwas außerhalb der Ortschaft Longarone steht eine große aus Ziegeln und Kalkstein erbaute Brauerei, die ab 1895 in mehreren Bauphasen errichtet wurde. Unter der Leitung der beiden Unternehmer Bonato und Pra Baldi erlebte sie in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ihre Blütezeit, und von 1909 bis 1912 nahm der Betrieb sogar an Messen und Ausstellungen in Rom, Turin und Paris teil. Bald nach dem Krieg aber, und genauer im Jahr 1927, steckte die Brauerei bereits in einer tiefen Krise und der Betrieb wurde stillgelegt und nur sporadisch genutzt. Einen letzten, und leider nicht erfolgreichen Versuch zur Wiederbelebung unternahm eine Gruppe deutscher Unternehmer, die das Brauhaus während des Wiederaufbaus der Ortschaft Longarone in Folge der Vajont – Katastrophe wieder in Schwung bringen wollten. Nachdem der Industriebau fünfzig Jahre leerstand und mehr und mehr verfiel, hat man kürzlich Sanierungsarbeiten durchgeführt, dabei aber nur die elegante Fassade retten können. Der Betrieb hatte früher drei rechtwinkelig zueinander stehende Bauten und ein Gebäude, das zur Straße hin stand und in dem die wichtigsten Brauphasen stattfanden. Zur Wasserversorgung gab es einen Kanal vom weiter oben fließenden Rio Coppedelo zur Brauerei hinunter; dieser Bach füllte auch den Zulaufkanal des mit Wasserkraft betriebenen Motors und ab 1896 wurde er vom Unternehmen Cappellari und De Bona genutzt, um die notwendige Energie für die Straßenleuchten des Ortes zu liefern. Nachdem der Bach den öffentlichen Waschbrunnen in Roggia und die Fabrik mit Wasser versorgt hatte, speiste er das Wasserkraftwerk im Ortsteil Malcom.

Von der Ausfahrt der Autobahn A27 fährt man in Richtung Cadore-Cortina; nachdem man die Ortschaft Longarone durchquert hat, sieht man bei Km 51 (Alemagna Strasse) links das turmartige ehemalige Brauhaus.

ZUGÄNGLICH: kann nur von außen besichtigt werden; die ehemalige Fabrik wurde in ein Wohnhaus umgebaut
GEMEINDE: Longarone
REGION: Longarone – Brauhaus (Fabbrica di birra)
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1754357 – Y 5130130
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Antoniol

In Longarone wurde unmittelbar nach der Einmündung des Maè und des Vajont eine Sperre gebaut. Sie hieß „di Villanovva” und zog sich quer über den Flusslauf hin, um die letzten über die Piave herab transportierten Holzstämme sammeln zu können. Ab dieser Stelle schiffte man nur mehr mit richtigen Flossen flussabwärts in Richtung Meer.

A. Sacchet, Centrale Elettrica Cappellari-De Bona di Roggia, in E. Deon Cardin (a cura di), Il Lavoro nelle Valli del Piave e del Vajont prima del 9 ottobre 1963, 2008
D. Ricci Sernagiotto, La Fabbrica di Birra di Longarone, in S. De Vecchi, Opere nel Tempo-le tradizioni dell’industria e dell’artigianato tra i monti della provincia di Belluno, S. Giovanni in Lupatoto, Verona 1991
D. Ricci Sernagiotto, La Fabbrica di Birra di Longarone, in Industrielle Archäologie in Venetien, Regionalausschuss Venetien, Venedig 1990