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26 Die Zementfabrik in Castellavazzo Castellavazzo 85 - 45 - 162
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  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die riesige Betonstruktur im Nordwesten der Ortschaft Castellavazzo ist zwar mittlerweile ungenutzt und leer, sie ist aber dennoch sehenswert. Es gibt zwei getrennte Bereiche: im oberen Abschnitt befand sich der ältere Produktionsbereich mit Öfen, Mühlen und einer Reihe von dazugehörigen Betriebsräumen. Weiter unten sieht man die neueren Industriebauten mit einem Mühlensystem, dem Speditionsbereich und einigen Hallen zur Lagerung der Cliker. Die Struktur hat mit ihrer Masse, ihrer Höhe und der komplex beschaffenen Elemente ein sehr eigenartiges Aussehen. Die von 1912 bis 1966 in Betrieb stehende Zementfabrik wurde von der Gesellschaft „Società Calce  Bellunese” gegründet, und den Standort Castellavazzo hat man wegen der leicht abbaubaren lokalen Kalksteinvorkommen gewählt. In den 50er Jahren übernahm eine andere Gesellschaft den Betrieb und erweiterte ihn, denn durch den Bau zahlreicher Staumauern in der Provinz Belluno  stieg die Nachfrage nach Zement ganz erheblich. Die Steinbrüche, in denen das notwendige Material abgebaut wurde, befand sich am linken Piaveufer oberhalb der Ortschaft Codissago, und genauer in Crepe, Mas und Pascoli. Zwischen der Fabrik und den Steinbrüchen gab es Seilbahnen und eine Schmalspurbahn. Endgültig stillgelegt und demontiert wurde die Fabrik im Jahr 1978.

Von der Ausfahrt der Autobahn A27 fährt man in Richtung Cadore; nach der Ortschaft Longarone sieht man links die Ortschaft Castellavazzo; nach der Kurve kommt man zu einer Kreuzung, biegt hier links ab und kommt so durch das Ortszentrum. Die Einfahrt zur Zementfabrik befindet sich links nach dem Bahnhof (Linie Vittorio Veneto – Calalzo).  

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Castellavazzo
REGION: Castellavazzo, ehemalige Zementfabrik
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1754932 - Y 5131515
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Antoniol

Die Ortschaft Castellavazzo (45 ASA) liegt über einer engen Schlucht, in der die Piave vorbeifließt. Ab dieser Stelle wird das Flussbett dann wesentlich breiter. Früher war der Ort eine sehr wichtige und gut befestigte Position an der Straße in Richtung Cadore. Die Ortschaft ist außerdem für ihren Stein berühmt, der in ganz Venedig als “Pietra di Castellavazzo” bekannt ist. Ihm ist das Steinhauermuseum “Museo della Pietra e degli Scalpellini“ im Ort gewidmet.
Auf dem zentralen Dorfplatz steht ein großer achteckiger Brunnen (162 ASA), der im Jahr 1820 aus “Pietra di Castellavazzo” gebaut wurde. Ebenfalls sehenswert sind die Reste des “Gardona”, eines Aussichtsturms mit dreieckigem Grundriss. 
Im Ortsteil Podenzoi gibt es viele Waschbrunnen und Brent (Tiertränken), die ebenso aus lokalem Stein sind.

Ivano Alfarè in S. De Vecchi, Opere nel Tempo-le tradizioni dell’industria e dell’artigianato tra i monti della provincia di Belluno, S. Giovanni in Lupatoto, Verona 1991