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23 Die Brücke "Ponte Cadore" Perarolo di Cadore – Pieve di Cadore 59 - 154
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Jahrhunderte lang führten die Straßen der Region Cadore am Fuß des Monte Zucco entlang, wie zum Beispiel die kurvenreiche “Cavallera”, die westlich der Piave nach Tai di Cadore verlief, oder die noch ältere Greola, die bei der überdachten S. Rocco – Brücke in Carsiè (im  Norden der Ortschaft Perarolo) begann und – einer antiken Römerstraße folgend - in Valle di Cadore endete. Die zwischen 1982 und 1985 erbaute „Cadore“ – Brücke führt über eine schwindelerregende Schlucht, in der tief unten die Piave fließt, und sie stellt heute die schnellste Verkehrsverbindung zwischen dem südlich gelegenen Canale Tal und dem Raum Centro Cadore dar. Die Ortschaft Perarolo, einst ein sehr wichtiger Verkehrsknoten, Flussschifffahrtshafen und Poststation an der Königlichen “Strada Imperiale Regia Postale“, hat durch den Bau der Brücke zwar ihre “verkehrstechnische” Bedeutung verloren, sie konnte aber ihr ursprüngliches Stadtbild wahren. Die Cadore – Brücke hat die Merkmale einer „Sfalassà“ – Bogenbrücke, das heißt sie besteht aus einem System mit schräg positionierten Streben, durch das die tragende Metallstruktur zu einem praktisch durchgehenden dreiteiligen Element wird. Die Brücke wurde vom Ingenieurbüro Matildi aus Bologna geplant und mit Stahl und Beton erbaut. Bei ihrer Fertigstellung war sie mit ihren 184 m die zweithöchste Brücke Europas, und ihr Lichtmaß beträgt 272 m. Beim Bau des imposanten und vom italienischen Straßenbauamt ANAS in Auftrag gegebenen Werks waren sehr kritische Operationen notwendig. Die Brücke umfasst ein System aus drei Viadukten mit jeweils sechs, sieben und elf Bögen und ist mittlerweile ein Teil der Alemagna – Straße. Ihre Gesamtlänge beträgt 1.150 m, und an ihrer breitesten Stelle hat sie ein Maß von 13 m.

Bei der Ausfahrt der Autobahn A27 fährt man auf der neuen Alemagna Straße in Richtung Cadore. Zur Cadore Brücke kommt man nach der Ortschaft Caralte. Direkt nach der Brücke beginnt das Gemeindegebiet Pieve di Cadore.

ZUGÄNGLICH: von der Straße aus zu sehen
GEMEINDE: Perarolo di Cadore – Pieve di Cadore
REGION: -
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1759237 – Y 5144355
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Bonato/Vallerani

Wenn man auf der alten Alemagna Straße (SS51) die Ortschaft Macchietto erreicht, sieht man die Marienkirche “Chiesa della Madonna della Salute” (154 ASA). Sie war bei den  Flößern sehr beliebt, denn sie war von der Piave aus sehr gut zu sehen, und wenn die Flößer bei ihrem täglichen Retourmarsch durch Macchietto kamen, kehrten sie manchmal für ein kurzes Gebet ein. Eine Legende besagt, dass ein Flößer mit seinem Angier (einem hackenähnlichen Werkzeug) gegen die Marienstatue stieß und ihr dabei die Augen ausschlug. Als Strafe dafür sei er gestorben, als er mit seinem Floß die Ortschaft Macchietto passierte. Weiter wird erzählt, dass auch sein Sohn bei einem Unfall erblindet sei – und nach ihm weitere sieben Generationen seiner Familie.  

W. Musizza, G. De Donà, Compie 25 anni il Ponte Cadore, in “L’amico del Popolo” Nr.64, 12 Dezember 2010
M.S. Guzzon, A. Guzzon, Cadore. Architettura & Arte, Padua 2008
AA.VV., Il Piave, Verona 2000
S. De Lorenzo, Il Centenaro di Valle di Cadore, Valle di Cadore 1998
F. Zangrando, Perarolo di Cadore. Dal Cidolo al duemila, Treviso 1990