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32 Die Kirche von Michelucci Longarone 125 - 88
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die Pfarrkirche Longarone ist der Unbefleckten Empfängnis geweiht. Sie steht gegenüber der Vajont Staumauer und über der Piave. Das Projekt wurde von Giovanni Michelucci, einem aus der Toskana stammenden Architekten unmittelbar nach der Katastrophe von Longarone geplant, das heißt nachdem ihm der damalige Bürgermeister schriftlich zur Neuplanung der zerstörten Pfarrkirche aufforderte. Die Ideen des Architekten überzeugten sofort, aber es kam dennoch zu so heftigen Diskussionen und so großen Schwierigkeiten, dass nach der öffentlichen Auftragserteilung im Jahr 1966 die Bauarbeiten erst 1975 begannen, und die Einweihung der Kirche fand schließlich am 9. Oktober 1983 statt.  Die Struktur hat die Form eines kopfstehenden Kegelstumpfs und besteht aus einer großen ellipsenförmigen Halle mit Stufen, über der ein offener Platz liegt.  Der Sitzraum breitet sich um den Altar aus und schafft subalterne und bei Bedarf nutzbare Flächen. Der gesamte Bau wurde aus Stahlbeton und ohne Vorhangfassaden errichtet und mit einer Treppe, einer Brücke und einer Überdachung komplettiert.  Die Bauarbeiten endeten im Jahr 1989 mit einem Kirchturm, der aus einem Metallpfahl und Kupferblechen besteht und vom Architekten Alessandro Redo aus Belluno entworfen wurde.

Von der Autobahnausfahrt A27 fährt man nach Longarone, biegt links in Richtung Zoldo Tal ab und dann gleich wieder rechts in Richtung Ortszentrum (Via Roma). Die Kirche steht auf dem Hauptplatz.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Longarone
REGION: Ortszentrum Longarone
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1754350 - Y 5129146
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Guadagnin

Die Staumauer am Vajont Bach befindet sich im Gemeindegebiet Erto in der Region Friaul. Sie gelangte durch die Katastrophe von Longarone zu trauriger Berühmtheit. Am 9. Oktober 1963 kam es zu einem gewaltigen Erdrutsch, bei dem ein Teil des Berges in den Stausee stürzte. Die dabei entstandene Flutwelle schoss über die Staumauer über die umliegenden Orte und ins Piave Tal hinunter, zerstörte dabei mehrere Dörfer und tötete mehr als 2000 Personen. Die 22,11 starke und 261 m hohe Staumauer aber hat den Wassermassen praktisch unbeschädigt standgehalten. Das Projekt “Grande Vajont” zum Bau der Mauer wurde schon in den 20er Jahren entworfen, die Arbeiten an der Staumauer (88 AI) starteten aber erst im August 1958.

C. Conforti, R. Dulio, M. Marandola, Giovanni Michelucci 1891-1990, Electa, Mailand, 2006
Longarone e la sua chiesa, Druckerei Tiziano, Pieve di Cadore 2003
Gemeinde, Ingenieurs- und Architektenausschuss, Stadtplanung nach der Überschwemmung. Konferenzprotokolle, Druckerei Beato Bernardino, Feltre 1993