Die Architektur erinnert zwar an antike Zeiten, der Bau stammt aber aus dem frühen XX. Jahrhundert. Bauherr war die Gesellschaft Ciga, eine bekannte Hotelkette. Direkt nach der Fertigstellung wurde das Schloss an die aus Venedig stammende Adelsfamilie Bortoluzzi verkauft, die hier ihre Sommerresidenz einrichtete. Bis vor kurzem wohnten hier die Töchter, die es schließlich an eine Immobiliengesellschaft verkauften; zu diesem Zeitpunkt war die gesamte Struktur baufällig und musste renoviert werden. Bei diesen erst kürzlich abgeschlossenen Sanierungsarbeiten hat man 19 Wohneinheiten geschaffen, und der Bau heißt nun “Residenza Castello”. Die Struktur besteht aus mehreren Elementen mit unterschiedlichen Formen: Der dem Fluss zugewandte Trakt hat zinnengekrönte Türme (mit vier Etagen) mit runden Ecktürmchen; die nördlich gelegenen Trakte hingegen sind zwei fünfstöckige Turmelemente (mit gefenstertem Dachboden). Der gesamte Komplex ist außen mit Stein verkleidet. Die Fenster und Türen haben alle einen Backsteinrahmen, sie zeigen aber sehr unterschiedliche Formen, und man hat den Eindruck, als gäbe es kein festes Schema: Am nordwestlich gelegenen Turm wechseln sich Zwei- und Dreibogenfenster ab; im vorragenden Trakt sieht man Zweibogenfenster, Dreibogenfenster und an den Seitentürmen auch spitz zulaufende Einzelbogenfenster. Die Eingänge im Erdgeschoss bestehen aus Rundbogenportalen. Im Westen liegt der Garten mit einer Reihe von “Ruinen”, das heißt Säulen, Spitzbögen und Dreibögen. Rund um den Garten zieht sich eine zinnengekrönte Mauer, und von einer Tür an dieser Mauer gelangt man über eine Treppe zum Fluss hinunter. Das Schloss steht in einer sehr kuriosen Position hoch über der Schlucht, und von der Brücke im Ortsteil Santa Caterina kann man es gut sehen.

Von der Autobahnausfahrt Belluno (A27) fährt man Richtung Belluno; nach der Ortschaft Cadola kommt man zu einem großen Kreisverkehr und nimmt die erste Ausfahrt Richtung Cadore-Cortina; das Schloss steht direkt nach der Brücke links; etwa 100 weiter kommt man zu einem kleinen Platz (rechts) und kann dort das Auto abstellen.

ZUGÄNGLICH: nur von außen
GEMEINDE: Ponte nelle Alpi
REGION: Santa Caterina
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1753433 - Y 5118545
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Guadagnin

Sehr interessant ist der Rundweg im Ökomuseum Piave. Dieser beginnt und endet im Ortsteil Paiane und führt durch diverse Weiler der Gemeinde Ponte nelle Alpi.
Am rechten Flussufer sieht man am Fuß der Brücke über die Piave das Wappen der Republik Venedig, das der Stadt Belluno und das des Statthalters von Belluno (Praetor Praefectusque) Marco Giustiniani, der dieses Amt vom 21. Dezember 1603 bis 25. Juni 1605 bekleidete; daneben die fragmentarische Inschrift MARCO IVSTIN. P.P.Q. … MDCV.
In einer Seitenstraße der Hauptstraße Via Dolomiti steht ein Bau mit schlichten, sauberen Linien und ungewohnten Materialien. In dem vom Architekten Pison in den Jahren 2000 – 2005 geplanten Einfamilienhaus öffnen sich alle Fenster und Türen in Richtung Süden; dadurch ist der Bau energiefreundlich gestaltet und bietet ein herrliches Panorama auf die Piave  (131 AC).

T. Motti & C. Guida ai Diritti del Comune di Ponte Nelle Alpi, 2004
F. Pellegrini, Notizie storiche su Ponte nelle Alpi, Bologna 1985
A. Boito, Studio d’ambiente – Il Comune di Ponte nelle Alpi, Ponte nelle Alpi 1963