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49 Die Mühlen in Puos und Bastia Oder der Kanal "Roggia Degli Edifizi" Puos d’Alpago 68
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die interessantesten mit Wasserkraft betriebenen Werkstätten in Alpago befinden sich im Gemeindezentrum Puos d’Alpago und in der Ortschaft Bastia. Das für den Antrieb der Maschinen notwendige Wasser lieferte ein künstlich angelegter Kanal, der sogenannte “Roggia degli Edifizi”, der von Schiucaz (Gemeinde Pieve d’Alpago) abging und auf seinem ersten Abschnitt zwei Mühlen, ein Sägewerk und eine Gerstenmühle mit Bewegungsenergie versorgte. In Puos d’Alpago betrieb er drei bereits im 16. Jahrhundert schriftlich erwähnte Mühlen. Im Süden der Ortschaft stand die “Mulin de sora”; erste Hinweise auf diese Mühle gibt ein Dokument aus dem Jahr 1519, und es wird berichtet, dass sie zwei Mühlsteine hatte. Etwas weiter talwärts befand sich die “Mulin de mezzo”; das ist der einzige heute noch erhaltene Bau. An diesem in ein Wohnhaus umfunktionierten Gebäude sieht man außen das Mühlrad und den Graben, und daneben steht das mittlerweile stillgelegte Sägewerk Funes Nova. Langjährige Besitzer der Mühle war die Familie Pluro, und ab dem Jahr 1580 hatte sie eine “molla da siega” (Sägescheibe). Die letzte Mühle war die “mulin de sot” nahe der Dorfmolkerei. Sie hatte zwei Wasserräder und eine Säge. An dem heute komplett aufgeschütteten Kanal gab es außerdem eine Walkmühle, eine Schmiede und ein Sägewerk. Oberhalb von Puos d’Alpago zweigte sich von diesem Kanal ein Zweitkanal in Richtung Westen ab. Dieser ist unter dem Namen “Canale delle Pubbliche Seghe” (Kanal der Öffentlichen Sägen) bekannt, denn ab dem späten XVIII. Jahrhundert lieferte er das Wasser für den Betrieb der Sägewerke in Bastia. Dort produzierte man Latten und Bretter für die Schiffswerften der Republik Venedig. Und genau in Bastia gibt es auch die Caneve – Mühle, einen interessanten dreistöckigen Bau. In der Vergangenheit hatte er drei Räder und eine Gerstenmühle; heute ist sie nicht mehr in Betrieb, sie ist aber hinter dem Kanal zu sehen.

Von der Kreuzung La Secca fährt man auf der SP422 nach Puos; beim Kreisverkehr in Bastia nimmt man die zweite Ausfahrt Richtung Puos.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Puos d’Alpago
REGION: Puos d’Alpago
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1758528 - Y 5114613
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Bonato

In Bezug auf die in Alpago häufig vorkommenden Bergrutsche möchten wir auf den 1300 m langen Drainagestollen (140 AI/AC) hinweisen. Dieser wurde nach zweijähriger Planung im Jahr 1996 fertiggestellt und legt das Bergrutschgelände am Fadalto Sattel trocken, das aufgrund der kontinuierlichen Infiltrationen eine mitunter bedrohende Bodenbewegung zeigte.  Seit dem Jahr 1960 stürzten wiederholt Erdmassen vom Monte Teverone herab und bedrohten die Ortschaft Funes (Richtung Lamosano).
In Cornolade am anderen Seeufer hat der Rio Maggiore Bach im Laufe der Zeit eine Reihe von beeindruckenden Canyons (98 SiN) geschaffen.

AA.VV. Routen zum Kennenlernen und Erlernen. Naturführer. Vom Museum zur Landschaft in Alpago, Interreg Projekt III 2004
Bestandsaufnahme der kleineren Naturflächen in der Region Venetien, ARPAV 2003
M. Cassol, A. Dal Farra, Interessanti avvistamenti al Lago di S. Croce, Belluno 1989
E. Stival, La pavoncella nel Veneto, 1989. A cura di E. Zanetti, Bestandsaufnahme der Wassertiere in den Feuchtgebieten in Venetien 1987
I. Fossa, Pesci, Anfibi, Rettili, Uccelli, Mammiferi del Bellunese, Belluno 1988
Trame, L’Alpago. Un popolo, una civiltà, un territorio, Belluno 1984
C. Lasen, C. Argenti, - Flächenwidmungsplan der Provinz Belluno: Projekt Biotope
Jahresbericht über die Wasserqualität in der Provinz Belluno, ARPAV
Blatt Natur 2000 IT 3230047