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48 | Die Naturoase Sbarai am Santa Croce See | Farra d’Alpago | 104 - 140 |
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- Beschreibung
- Anfahrt
- Wissenswertes
- Literaturverzeichnis
Die Naturoase Sbarai besteht aus einem großen Feuchtgebiet am Nordostufer des Santa Croce Sees. Sie ist eines der wichtigsten Feuchtbiotope in der Provinz, denn sie ist das Habitat einer sehr reichen Vogelwelt und auch ein beliebter Rast- und Überwinterungsplatz von Zugvögeln. Einige Zonen der Oase werden regelmäßig überflutet, wodurch eine Reihe von unterschiedlichen Naturambiente mit diversen Pflanzengesellschaften entstehen. Interessante hier heimische Vogelarten sind der Zwergtaucher, der Kiebitz, der Teichrohrsänger (Rohrspatz), der Schilfrohrsänger, die Beutelmeise, der Fischreiher, der Weißstorch und die Falkenraubmöwe. Der Santa Croce See ist der größte ausschließlich in Venetien liegende Binnensee. Vermutlich bildete er sich durch einen enormen Bergrutsch, der vor zirka fünfzehntausend Jahren das Lapisina Tal und den antiken Flusslauf der Piave verschüttet hat und den Fadalto Sattel bildete. Der See wurde bereits von Plinius in der Naturalis Historia mit dem Namen lacus Piso genannt, und in der Römerzeit hieß er lapacinus oder lapacinensis: die heutige Bezeichnung Santa Croce stammt vermutlich von einem Kreuz (auf ital. Croce), das die Grenze zwischen den Diözesen Ceneda und Belluno anzeigte – was seinerseits ein Hinweis auf die byzantinische Präsenz im VII. Jahrhundert ist. Die wichtigsten Zuflüsse des Sees sind der Cellina Kanal im Norden und der Tesa Bach, der wichtigste Flusslauf des Beckens, der im Jahr 1817 bei einer Überschwemmung den Großteil des Ackerlandes und fast alle Häuser in Farra d’Alpago zerstörte hat.
Von der Autobahnausfahrt Fadalto (A27) fährt man auf den Fadalto Sattel und biegt kurz danach rechts Richtung Farra d’Alpago ab. Kurz vor dem Ort kommt man zu einem Kreisverkehr, und biegt 50 m weiter links in Richtung Seeufer ab (großer Parkplatz). Von dort spaziert man auf einem Schotterweg, kommt über eine Holzbrücke (Tesa Bach) und gelangt in die Naturoase.
Wer von Belluno auf der SS51 anreist, biegt in La Secca Richtung Puos-Farra ab; in der Ortschaft Bastia kann man auf dem Platz parken und gelangt von dort zu Fuß auf einem schönen Weg mit einer Brücke (Tesa Vecchio Bach) in die Oase.
ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Farra d’Alpago
REGION: ”Oasi di Sbarai”
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1758455 – Y 5113293
PROVINZ: BELLUNO
AUTOREN: Nicoletti/Abordi
In Bezug auf die in Alpago häufig vorkommenden Bergrutsche möchten wir auf den 1300 m langen Drainagestollen (140 AI/AC) hinweisen. Dieser wurde nach zweijähriger Planung im Jahr 1996 fertiggestellt und legt das Bergrutschgelände am Fadalto Sattel trocken, das aufgrund der kontinuierlichen Infiltrationen eine mitunter bedrohende Bodenbewegung zeigte. Seit dem Jahr 1960 stürzten wiederholt Erdmassen vom Monte Teverone herab und bedrohten die Ortschaft Funes (Richtung Lamosano).
In Cornolade am anderen Seeufer hat der Rio Maggiore Bach im Laufe der Zeit eine Reihe von beeindruckenden Canyons (98 SiN) geschaffen.
AA.VV. Routen zum Kennenlernen und Erlernen. Naturführer. Vom Museum zur Landschaft in Alpago, Interreg Projekt III 2004
Bestandsaufnahme der kleineren Naturflächen in der Region Venetien, ARPAV 2003
M. Cassol, A. Dal Farra, Interessanti avvistamenti al Lago di S. Croce, Belluno 1989
E. Stival, La pavoncella nel Veneto, 1989. A cura di E. Zanetti, Bestandsaufnahme der Wassertiere in den Feuchtgebieten in Venetien 1987
I. Fossa, Pesci, Anfibi, Rettili, Uccelli, Mammiferi del Bellunese, Belluno 1988
Trame, L’Alpago. Un popolo, una civiltà, un territorio, Belluno 1984
C. Lasen, C. Argenti, - Flächenwidmungsplan der Provinz Belluno: Projekt Biotope
Jahresbericht über die Wasserqualität in der Provinz Belluno, ARPAV
Blatt Natur 2000 IT 3230047