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78 Castelnuovo di Quero Quero 31 - 52
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Pierio Valeriano berichtete im XVI. Jahrhundert, dass “man von Cesana ohne Bangen bis zur Flussmündung schiffen könnte, wenn zwölf Stadion nach Castelnuovo nicht das Vorgebirge von Quero mit einem quer zur Strömung stehenden Felsen in den breiten Flusslauf reichen und so einen Wirbel ähnlich wie ein Amphitheater bilden würde”. Die Festung Castelnovo steht über einer engen Schlucht der Piave und war früher ein Kontrollpunkt für den Land- und Flussverkehr aus und in die Trevisaner Tiefebene. Die Burg wurde im XIV. Jahrhundert für Militär- und Handelszwecke errichtet, und ihre ursprüngliche Struktur ist heute noch intakt. Im Jahr 1924 kaufte der Somascher Orden den Bau und verwandelte ihn in ein Gebetshaus. Der Name Castelnovo (“neue Burg”) erklärt sich durch die Tatsache, dass es ein kleines Stück weiter südlich eine frühere Festung gab, diese wurde aber im Jahr 1196 durch die Heerschar von Gherardo de Taccoli (Bischof von Belluno) völlig zerstört.  Die „neue Burg“ ließ der Veronesische Heerführer Jacopo Crivelli im Auftrag Venedigs erbauen. Bis zum Untergang der Venezianischen Republik war die Festung Sitz der Venezianer, die Ritter und Mitglieder aus Adelsfamilien hierher entsandten. Sie verweilten etwa zwei Jahre im Castelnovo und waren auch für die Rechtssprechung im Pfarrgebiet Quero zuständig. Unter anderem lebte Girolamo Miani auf der Burg, der Gründer des “Padri Somaschi”-Ordens und Bruder des venezianischen Amtseiters Luca. In den darauf folgenden Jahrhunderten wechselte die Festung mehrfach Besitzer, sie erlebte Plünderungen und wurde während des Ersten Weltkrieges schwer beschädigt. Die Anlage besteht aus einem Hauptgebäude mit einem Eingangsportal für die Karren und Reisenden. Früher war sie mit einem zweiflügeligen Tor  verschlossen und davor befand sich eine Zugbrücke. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtete man auf dem gegenüberliegenden Flussufer einen Aussichtsturm, und dieser diente auch dazu, den Wasserlauf mit einer Eisenkette abzusperren und somit den Flussverkehr zu kontrollieren. Dieser Aussichtsturm wurde im Jahr 1885 versehentlich zerstört. Seit 2009 sind umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gang.

Die Ortschaft Quero liegt etwa 10 km von Feltre entfernt. Man fährt von Feltre auf der SR 348 in Richtung Treviso. Bei Km 41 oder im Ortsteil S. Maria (Km 42,6) biegt man auf die ehemalige (etwas tiefer verlaufende) Straße ab. Diese führt den Gleisen entlang zur Burg.

ZUGÄNGLICH: ja, von außen; zur Zeit dient der Bau als Meditationshaus
GEMEINDE: Quero
ORTSCHAFT: Castelnuovo di Quero
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1726573 - Y 5092186
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Visentin/Vallerai

Auf dem Col Maor, einem Hügel an der Piave im Gemeindegebiet Quero, liegt der Deutsche Kriegerfriedhof (52 ASA).  Er wurde in den Jahren 1936 – 39 nach Plänen des Architekten Robert Tischler angelegt. Dort begraben sind 229 Soldaten der Deutschen Alpentruppen und 3232 österreichisch-ungarische Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen. 

Bona, Breda, Pazè, Quero, dalle origini al XVIII secolo, Crocetta del Montello 1990
B. Zanenga, Viaggio lungo il Piave nel secolo 16: dalle Antichita bellunesi di Pierio Valeriano, Roma Casteldardo 1966
A. Vecellio, I Castelli feltrini, Feltre 1896