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79 Die Papierfabrik in Vas Vas 81 - 94
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Woher der Name “Vas” kommt, ist nicht genau bekannt, vermutlich stammt er aber von “Flumen de Avasio” ab; dies wäre die Bezeichnung für den Wasserlauf “Fium”, der durch die Ortschaft fließt und früher die Energie für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Papier lieferte. Im 17. Jahrhundert war die Papierfabrik in Vas eine der größten im gesamten Gebiet der Republik Venedig (vorher gehörte die Zone zu Treviso). Man hat die Papierfabrik genau dort erbaut, wo vorher eine Walkmühle und ein Sägewerk standen. Die gesamte  Anlage wurde mit Wasserrädern angetrieben, und der Betrieb wechselte mehrmals Besitzer: Er gehörte den aus Venedig stammenden Familien Corner, Bembo, Gradenigo und Dolfin. Im XVIII. Jahrhundert übernahmen die bekannten Drucker Remondini die Fabrik, nach einigen Jahren aber siedelten sie nach Valstagna im Brenta Tal um.  Im Jahr 1827 kaufte die Familie Marsura das Unternehmen und hielt es das ganze 19. Jahrhundert über in Betrieb. Zu ersten Maßnahmen zur Betriebserneuerung kam es im frühen 20. Jahrhundert, als neue Maschinen angekauft wurden. 1963 hat man die Fabrik schließlich stillgelegt und in eine Fischzucht umfunktioniert. Mittlerweile ist die Struktur ungenutzt, und die Betriebsanlagen sind ausgebaut. Auf dem nördlichen Abschnitt des Firmengeländes sieht man den ältesten Betriebstrakt, dieser stammt vermutlich aus der Zeit, als die Fabrik noch eine Walkmühle war.

Die ehemalige Papierfabrik steht vor dem Ortszentrum Vas an der SP1bis. Wenn man aus dem Gebiet am linken Piaveufer anreist, biegt man bei der Kreuzung nach Vas auf die Via Case Sparse ab; nach zirka 400 m fährt man rechts und sieht die Fabrik auf einem Areal zwischen der Straße und der Industriezone; mitten durch die Zone fließt der Colon Bach, der direkt am oberen Ortsbeginn entspringt.

ZUGÄNGLICH: von außen zu besichtigen
GEMEINDE: Vas
ORTSCHAFT: Torresella
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1727453 – Y 5091305
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Antoniol

Über Jahrhunderte waren diese Zonen nur auf dem Flussweg erreichbar: das Gemeindegebiet Vas liegt gegenüber dem von Quero am linken Piaveufer. Das Gebiet ist bei Fischern besonders  beliebt (die Flusszone im Gemeindegebiet Vas, 94 SIN). Ebenfalls sehenswert ist das Geschichtsmuseum Caorera (oder Piavemuseum), in dem Kriegsreste, Geräte, Werkzeug und Dokumente aus dem ersten Weltkrieg ausgestellt sind (die Zone war Schauplatz blutiger Kampfhandlungen zwischen Österreich-Ungarn und Italien).

A. Dallo, La cartiera di Vas in S. De Vecchi (a cura di), opere nel tempo. Le tradizioni dell’industria e dell’artigianato tra i monti della provincia di Belluno, San Giovanni Lupatoto 1991