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96 Die Fährenstation Lovadina Spresiano 187 - 184 - 164
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die Fährenstation Lovadina befindet sich am rechten Piaveufer, und von hier gelangten Reisende und Händler mit Flossen an das gegenüberliegende Ufer. Durch das Gebiet von Lovadina führten früher sehr wichtige Straßen: die römische Via Claudia Augusta und die Via Ongaresca, die im Mittelalter, das heißt bis zum Bau der Napoleonischen Straße, den Raum Treviso mit der Region Friaul verband. Auf der Via Ongaresca überquerte man die Piave genau hier in Lovadina mit der Fähre. Historiker vermuten, dass der Ort aber schon in der spätroemischen Epoche befestigt war, denn in antiken Schriften wird er als “Castello di Piave” (auf dt.: Burg Piave) oder “Passo della Torre” (auf dt.: Passage am Turm) bezeichnet. Nahe der Fährenstation erbaute man um das Jahr 1000 ein Hospital, das von den Benediktinern geführt und später – so wie auch die Abtei Santa Maria – völlig zerstört wurde. In einem Dokument aus dem Jahr 1177 ist zu lesen, dass die Abtei für die Verwaltung der Fährenstation Lovadina (navis transitoria) zuständig war.  Heute ist die Anlegestelle mit einem Stein vor dem Kriegerdenkmal des Ersten Weltkriegs markiert.
Eines der Dörfer, die nahe einer der antiken Straßen entstanden waren, ist Malanotte (184 ASA/SE). Es liegt zwischen der Via Ongaresca und der Via Tridentina, unweit der heutigen Gemeinde Tezze sul Piave und im Norden des Piavesella Kanals, und wurde im XVII. Jahrhundert von der aus Trento stammenden Familie Malanotte ausgebaut und verschönert. Im Laufe des XVI. Jahrhunderts hatte die Familie Bonotto die Verwaltung der Besitztümer der Abtei Lovadina über, und diese Familie besaß bis 1670 auch Ländereien in der Umgebung von Malanotte.  

Borgo Malanotte liegt an der SP34 zwischen den Ortschaften Tezze-San Polo di Piave (O) und Ponte della Priula (W). Die Bauten befinden sich nahe dem neuen Kreisverkehr am Ortseingang.
Die Fährstation Lovadina erreicht man am gegenüberliegenden Piaveufer über die Via Barcador (der Name Barcador – von “barca”, Schiff – lässt schon vermuten, wohin die Straße führt).

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Spresiano
ORTSCHAFT: Lovadina
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1755759 - Y 5075774
PROVINZ: Treviso

AUTOREN: Bonato/ Vallerani

Die nahe und ebenfalls am rechten Piaveufer liegende Zone Breda di Piave besteht vorwiegend aus einem Quellgebiet; dort entspringen zahlreiche Rinnsale und Bäche, die in den Fluss Sile münden. Das Quellwasser stammt aus Adern, die hauptsächlich vom Wasser der Piave gespeist werden. Wir befinden uns hier in der etwa vierzig Kilometer breiten „Zone der Quellbrunnen“. Die Quellbrunnen in Breda (164 SIN) und Umgebung sind bis zu 1,50 – 1,80 m tief und steigen aufgrund des Gasgehalts oft sprudelnd aus dem Boden. Das Gelände rund um die Quellbrunnen präsentiert sich weich und oft sumpfig, und wegen den vielen Wasserläufen ist es ein ideales Habitat (und Rastplatz) für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

T. Zanchetta, Le abbazie del Piave: Santa Maria di lovadina, Treviso 2005
AA.VV. Il Piave, Verona 2000
G. Simionato, A. Sartoretto, Storia millenaria di Lovadina, Treviso 1981