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6 Die Sperre "Stua" Am Padola-Bach Comelico Superiore, Padola 63
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  • Literaturverzeichnis

Die halbkreisförmige, gemauerte Absperrung wurde vor kurzem mit einer Holzüberdachung komplettiert und diente früher zum Aufstauen und zur Regulierung des Bachs und um die das Holz sicher und kontrollierbar bis zur Piave hinunter zu flössen. In Dokumenten aus dem XIV. Jahrhundert findet man Hinweise auf eine Stua oder Stuffa. Ursprünglich war sie aus Holz und nachdem sie mehrfach den Besitzer gewechselt hatte, wurde sie schließlich zwischen 1816 und 1819 durch eine Steinkonstruktion ersetzt, und zwar im Auftrag der Familie Gera aus Candide,  die seit 1635 Inhaber der Sperre war. In Einsatz stand sie bis in die Zwischenkriegszeit, und Mitte des XIX. Jahrhunderts bezeichnete sie Albert di Berenger als hochmodernes Werk im Bereich der Wasserregulierung, denn “ sie staut den Bach Pàdola auf und hat vier Öffnungen, das heißt zwei Ablässe, die geöffnet sind, wenn kein Holz hinunter geflößt wird, ein Tor und einen Überlauf. Das Tor hat zwei Funktionen: man kann die Baumstämme einzeln und nacheinander durchflössen, indem man vorher die beiden Ablässe schließt; so staut sich das Wasser bis zum Rand auf. Andererseits kann man mit Hilfe des Tors die Sperre füllen und entleeren. Das geschieht folgender Weise: Nachdem man die gewünschte Anzahl der Baumstämme durch das Tor gelassen und in dem darunter liegenden Becken gesammelt hat, schließt man das Tor und staut das Wasser bis zum Rand der Sperre auf. Nun öffnet man das Tor, und das hinab schießende Wasser füllt in kürzester Zeit das Becken auf, wirbelt das Holz hoch und transportiert es rasant bis zu drei oder mehr Meilen talwärts“. Der obere Rand der Sperre liegt 16 m über dem heutigen Wasserlauf, sie ist 6 m stark und circa 30 m breit. Im zentralen Abschnitt findet man, wie schon beschrieben, vier Öffnungen – zwei Ablässe, ein Tor und einen Überlauf. Oberhalb der Mauer wurden die Unterkünfte der Holzarbeiter rekonstruiert, und dort findet man heute auch Informationstafeln.