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30 Die Staumauer und das Wasserkraftwerk Pontesei Forno di Zoldo 143 - 126 -103
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die Staumauer in Pontesei ist gemeinsam mit denen in Pieve di Cadore, Valle di Cadore und Val Gallina Teil des Schemas zur integralen Nutzung der Flüsse Piave-Boite-Maè-Vajont. Das Gesamtprojekt wurde im Jahr 1939 gestartet und in den nachfolgenden Jahren erweitert und komplettiert.  Die Mauer in Pontesei staut den Maè auf; sie wurde zwischen 1955 und 1957 errichtet und präsentiert sich als kelchförmige 58,8 m hohe Mauer.  In die Geschichte ging die Mauer im Zusammenhang mit der „Katastrophe von Longarone“ ein, denn am 22. März 1959 (also noch vor dem großen Bergrutsch im Jahr 1963) kam es zu einem Erdrutsch, bei dem Erdreich in den 13 m unter dem Maximalpegel aufgestauten See stürzte; dabei bildete sich eine etwa 20 Meter hohe Welle, durch die ein Arbeiter des Bauunternehmens ums Leben kam. In einer Höhle am linken Maè Ufer, direkt unterhalb der Staumauer, befindet sich das Wasserkraftwerk Pontisei.  Geplant wurde der Bau vom Architekten Gardella im Zeitraum 1958 – 60. Man sieht nur die aus Stahlbeton bestehende Fassade; diese ist von horizontalen Linien durchzogen, und von Streifen aus hellen Steinen und ornamentalen Neojugendstilmotiven. 

Von der Autobahnausfahrt A27 fährt man nach Longarone und biegt auf die SP 251 ins Zoldo Tal ab. Die Straße zum Kraftwerk geht in Solagnot bei Km 116,5 links ab, man kommt aber nur bis kurz unterhalb der Stauung.   
Das Staubecken mit der Mauer ist etwa 2 km entfernt; man sieht sie nach der Ausfahrt aus dem Tunnel und auf der direkt dahinterliegenden Brücke längs der sogenannten “Strada Nuova”. 

ZUGÄNGLICH: von außen
GEMEINDE: Forno di Zoldo
REGION: Staumauer Pontesei
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1748408 - Y 5136480
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Antoniol/Guadagnin

Der Maè entspringt am Fuß des Monte Civetta. Im oberen und mittleren Talbereich fließt er über eine Reihe von Schwemmterrassen, dann durch den Talkanal und eine enge Schlucht, und in La Muda (Gemeinde Longarone) mündet er in die Piave. Im Gebiet um Mezzocanale gibt es eine Reihe von Schluchten (103 SIN), durch die das Wasser zwischen engen Felswänden talwärts rauscht – und über diesen Schluchten findet man Brücken, die ein einmaliger Aussichtsbalkon auf  dieses Naturspektakel sind.
Nahe der Ortschaft Igne kann man den Maè auf einer Hängebrücke aus dem Jahr 1973 überqueren. Dieses Bauwerk ist den wegen ihrer technischen Fähigkeiten in ganz Italien berühmten Seilbahnbauern aus Igne und Soffranco gewidmet.  

C. Pavan, Le dighe e le centrali idroelettriche del bacino del Piave, Santa Lucia di Piave 2001
A. Alpago Novello – M. De’ Zorzi, Il tempo e l’architettura delle centrali. L’avvento dell’industria idroelettrica nelle Valli di Piave, Cordevole e Cellina, Universität Venedig – Doktorarbeit, 1992-93
V. Fontana, Profilo di architettura italiana del Novecento, Marsilio Editore, 1999, S. 229-231
Società  Adriatica di Elettricità Venezia, Impianti del Piave, Sistema Nord-orientale, Venedig Oktober 1960, S. 31-33