Karten-Nr | Beschreibung | Gemeinde | Verlinkte Seiten |
62 | Rivamaor | Belluno | 36 |
file .pdf | Historische Architektur (ASA) | Google maps |
- Beschreibung
- Anfahrt
- Wissenswertes
- Literaturverzeichnis
Nur ein paar Autominuten vom Stadtzentrum Belluno gibt es am linken Piaveufer (Sinistra Piave) mehrere kleine Weiler, von denen aus man ein herrliches Panorama auf die Altstadt und die rundum stehenden Dolomitengruppen hat. Einer davon ist Rivamaor, ein für die Region Vallbelluna typischer Weiler (Cortivo). Er besteht aus einer Häusergruppe und einer Fläche im Freien, die die heimischen Landwirte gemeinsam nutzten. Die Häuser bilden entweder einen rechteckigen oder einen quadratischen Hof, und diese Art von Siedlung war ein Mittelweg zwischen einem Dorf und einem Einfamilienhaus. Diese Weiler verbreiteten sich im XIV. und XV. Jahrhundert, und jeder Cortivo hatte in etwa zwischen zwanzig und fünfzig Einwohner. Rivamaor liegt am Zusammenfluss des Cicogna Bachs (angeblich nach einem lokal verwendeten Gerät zum Wasserschöpfen benannt) und der Piave. Um den Hof stehen antike Steinbauten mit Holzbalkonen. Außerdem sehenswert ist das aus dem 17. Jahrhundert stammende Oratorium “del Santo Nome di Gesù”.
Von Belluno fährt man auf der SP1 bis San Pellegrino; nach der o.g. Kapelle kommt man durch eine Allee; in der Nähe des Blumengeschäfts biegt man rechts ab und erreicht nach etwa 2 km das Dorf Rivamaor.
Wenn man auf der SP von Limana anreist, fährt man nach dem Kreisverkehr über eine Brücke (Cigogna Bach) und rechts Richtung Visome; die Unterführung verbindet die neue Umfahrungsstraße mit der Dorfstraße (Via Visome). Nach circa 750 m biegt man links in die Via Daniele ab und kommt in Kürze nach Rivamaor.
ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Belluno
REGION: Rivamaor
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1746710 – Y 5112151
PROVINZ: BELLUNO
AUTOREN: Visentin/Vallerani
Wenn man auf der SP1 von Belluno nach Rivamaor fährt, sieht man einige villenartige Komplexe, wie zum Beispiel die Villa San Pellegrino. In ihrer Kapelle befindet sich eine Urne mit den sterblichen Überresten des bekannten Bellunesischen Schriftstellers Dino Buzzati. Das Steinportal wird oben von einem gebogenen Giebelfeld abgeschlossen, über den einzelnen “venezianisch roten” Flächen laufen verputzte Traufen, und darüber sieht man ein für die Region Belluno charakteristisches Steinschindeldach. Auf dem wahrscheinlich aus einer späteren Epoche stammenden Glockenturm befindet sich eine Uhr und auf der kirchenseitigen Fassade ist eine Sonnenuhr aufgemalt.
Der berühmte Architekt A. Alpago Novello definierte Villa Buzzati mit folgenden Worten: “Diese Villa ist das einzige große und vollendete Beispiel einer Residenz aus der Zeit Mitte des XIX. Jahrhunderts, in der Architektur und Malerei harmonisch ineinander übergehen”.
An der nächsten Kreuzung Richtung Rivamaor sieht man den Eingang zur (mittlerweile baufälligen) Villa Alpago; hinter einem (nicht mehr existierenden) Eisentor führte eine lange Allee zu dem Komplex mit einem L-förmigen Haupthaus und diversen Wirtschaftsbauten, die um einen großen Hof standen.
M. Vedana, I cortivi di Rivamaor,
C. Vizzutti, L’oratorio del santo Nome di Gesù a Rivamaor di Belluno, Historisches Archiv von Belluno Feltre und Cadore N. 256, Anno 1986
G. De Bortoli, A. Moro, F Vizzutti, Belluno, storia, architettura, arte, Belluno 1984