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86 Die Römerbrücke Follina 182 - 192 - 57
file .pdf Historische Architektur (ASA)
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die Steinbrücke am Zusammenfluss der Bäche Soligo, Follina und San Pietro im Süden der Ortschaft Follina ist sehr antiken Ursprungs. Das Viadukt ist unter anderem auf einigen Gemälden von Canaletto abgebildet. Auch wenn der Straßenbelag mittlerweile etwas überwuchert ist, kann man die Brücke, die zum Eingang der Villa Brandolini führt, noch problemlos passieren.  Einst gehörte sie zu einer sehr wichtigen Römerstraße; einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Viadukt Teil der Via Claudia Augusta Altinate (1. Jhdt. v. Chr.) war, andere wiederum vermuten, dass es aus der Zeit des oströmischen Kaisers Justin II. (VI. Jhdt. n.Chr.) stammt. Daneben befindet sich eine Votivkapelle, die früher zentral über dem Brückenbogen stand. Nahe der Ortschaften Tre Ponti und Fornarette führten der hier angesiedelten Mönche wichtige landschaftliche Eingriffe durch: sie schufen unter anderem Abflüsse für die Bäche Soligo und Follina und legten dabei die Sumpfzone um den kleinen Hügel trocken, auf dem die antike Abtei Santa Maria di Sanavalle di Follina (182 ASA) steht. Die Struktur besteht aus einer Kirche aus dem 14. Jahrhundert, einem Glockenturm und einem im Jahr 1268 fertiggestellten romanischen Kreuzgang, um den herum die eigentlichen Klosterräume stehen. In der Region Venetien ist die Abtei ein Unicum, denn sie ist das einzige Zisterzienserkloster.

Von der Autobahnausfahrt A27 Vittorio Nord fährt man Richtung Vittorio Veneto, biegt dann rechts auf die SP4 ab und fährt bis nach Follina. Auf der Ortsumfahrung kommt man zu einem Kreisverkehr; dort parkt man in der Nähe der Tankstelle; die Brücke steht nur ein paar Meter entfernt neben einem Kapitell und zwei gemauerten Säulen (Grundgrenze).

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Follina
ORTSCHAFT: Tre Ponti
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1742150 - Y 5092810
PROVINZ: Treviso

AUTOREN: Bonato

Nahe der Römerbrücke kommt man zu einem anderen Viadukt, das über einen vom Follina Bach abgeleiteten Kanal führt. Dieser wurde über Jahrhunderte von der Wollspinnerei Paoletti (192 AI) genutzt, in der übrigens bis heute Wollstoffe hergestellt werden. Ausschlaggebend für den betrieblichen Erfolg der Spinnerei waren unter anderem die Bäche Follina, Soligo, Corin und Fiadora. So ist zum Beispiel auch anzunehmen, dass der Name der Ortschaft Follina vom Bach abstammt und nicht umgekehrt. An diesem Wasserlauf entstanden ab dem Mittelalter auch zahlreiche Walkmühlen.   
Die Grenze zwischen den Provinzen Belluno und Treviso – und somit zwischen den Gemeinden Mel und Miane – verlief frueher im d’Arch Tal über eine geologische Formation, die einem Bogen bzw. einer Brücke ähnelt: dem Volt (57 SIN /SE). An beiden Seiten des Volt sieht man Inschriften; diese zeigen die territorialen Grenzen an und berichten auch von der Schlichtung der über Jahre hin andauernden Streitigkeiten wegen antiker Investituren.

C. Rubini, E. Cipriani, Escursioni alto trevigiano, Verona 2003
L. Cesca, Breve ricerca sulla località Tre Ponti di Follina, Follina 2002
AA.VV., Il Veneto paese per paese, Florenz 1998