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42 | Die Kirche Santa Maria del Cammino | Sedico | 128 - 84 |
file .pdf | Zeitgenössische Architektur (AC) | Google maps |
La struttura lignea. Fonte: DeBiasioProgetti – Ingegneria e Architettura; www.infobuild.it | Vista sul prospetto principale. Foto A. Guadagnin | L'altare. Foto A. Guadagnin |
- Beschreibung
- Anfahrt
- Wissenswertes
- Literaturverzeichnis
Die Ortschaft Mas liegt dort, wo das Agordina Tal ins Belluna Tal mündet, und sie war daher schon in antiken Zeiten ein sehr wichtiger Knotenpunkt. Bei der Planung für die zwischen 2004 und 2006 errichtete Pfarrkirche stand die Absicht im Mittelpunkt, die Struktur “mariengerecht” zu gestalten, wobei die Madonna hier als diskrete und einfache Frau beschrieben wird. Von außen ist die Kirche als graublauer Mantel konzipiert, in dessen „Falten“ sich hohe und schmale Fenster öffnen, und er symbolisiert einen Umhang, der die Haare und den Körper verdeckt aber dennoch die darunter liegenden Formen erkennen lässt. Der ziemlich kühlen Außenverkleidung aus Titanzink steht das Innere gegenüber. Es gibt kein Mauerwerk, die Struktur ist vielmehr zur Gänze mit Holz ausgekleidet und besteht aus einer Reihe von schalenförmigen Räumen. So entsteht das Bild eines kopfstehenden Schiffrumpfes, und man nimmt die in einer Marienlitanei gegebene Beschreibung der “Bundeslade” auf. Durch die Wärme des Holzes, kombiniert mit dem eleganten Steinboden und der mit Steinen ausgekleideten Apsis wirkt das Kirchenschiff sehr einladend und wohnlich. Ein wichtiges Element zur Verbindung Innen-Außen ist das Hochrelief um das Haupttor. Es zeigt ein gotisches Thema der “Jungfrau der Barmherzigkeit”, die ihren Mantel schützend um die Gläubigen ausbreitet. Auch das Presbyterium ist als versammelnder Raum konzipiert: sein Grundriss ähnelt einem umarmenden Menschen, dessen Kopf vom Altar gebildet wird. Das Taufbecken und die Wochentagskapelle befinden sich in eigenen, abgeschlossenen Räumlichkeiten, wodurch auch ihre spezifische liturgische Funktion zum Ausdruck kommt. An der Fassade sieht man Bildhauerarbeiten von Franco Fiabane aus Carrara-Marmor; dieser Künstler hat auch das Basrelief am Taufbecken geschaffen (aus weißem Duralbo). Die Fenster zeigen die Wunder Christi von Anna Boranga. Die Marienikone wurde von Brunetta Cornaviera gemalt, und die 14 Gemälde der Via Crucis von Luciano Franzin. Sehr interessant ist also die Interaktion zwischen Architektur und Religion: jede Form und jedes Material findet eine symbolische Erklärung in der Heiligen Schrift. Die Kirche umfasst weiter den Pfarrsaal und das Pfarrhaus, ein langgezogenes, zweistöckiges Gebäude, das die Kirchengemeinde für viele zusätzliche Veranstaltungen nutzt.
Man fährt von Sedico auf der SR 203 Richtung Agordo und kommt in die Ortschaft Mas. Auf der Hauptstraße (Via Dolomiti) kommt man beim Platz “Piazza Primo Maggio” zu einer Ampel und biegt hier rechts in die Via Val di Fontana ab. Man sieht den Kirchturm von der Straße aus.
Das Kalkwerk Vignole befindet sich rechts an der SR203 von Mas nach Sedico, das heißt etwa 850 m nach dem großen Kreisverkehr in Mas (SR204).
ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Sedico
REGION: Mas
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1741560 – Y 5116034
PROVINZ: BELLUNO
AUTOREN: Guadagnin
Das Kalkwerk Vignole (84 AI) wurde 1941 in der Ortschaft Roe Alte am Cordevole-Ufer gebaut. Es nutzte unter anderem die Eisenbahnlinie Bribano – Agordo, die im Jahr 1922 von der Gesellschaft Montecatini für den Transport des Eisenerzes aus dem Imperina Tal gebaut wurde. Der mittlerweile stillgelegte Betrieb war früher der einzige in ganz Venetien, der mit hochmodernen Geräten industriell Kalk produzierte. Das Rohmaterial stammte aus dem Steinbruch in Sois. Zum Transport ins Werk gab es eine etwa zwei Kilometer lange und heute nicht mehr existierende Seilbahn.
A. De Biasio, C. Sacco, Guardando Oltre. Chiesa di Mas-Peron, Belluno 2007
Parrocchia di S Gottardo in Mas-Peron Opuscolo Guida alla Chiesa di Mas, dedicata alla Madonna Odigitria, Belluno 2009
AA.VV. A Mas Peron la chiesa della Madonna Odigitria (guida) nelle parole dei suoi artisti, in “Dolomiti”, Nr 1 2008