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38 San Lucano Tal Taibon Agordino 160 - 127
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Das etwa 8 km lange San Lucano Tal liegt zwischen dem Monte Agner und der Pale di San Lucano Gruppe.  Durch das Tal fließt der wasserreiche Tegnàs Bach, und die Vegetation präsentiert sich sehr abwechslungsreich, denn das Gelände reicht vom Tal bis auf fast 3.000 m Seehöhe im Hochgebirge hinauf. Während der letzten Jahre wurden mehrere Biwaks und Hütten restauriert, und so finden die Bergsteiger und Wanderer heute zahlreiche Übernachtungs- und Rastgelegenheiten. Auf dem Weg durch das Tal kommt man etwa auf halber Strecke zur San Lucano Kirche; der Heilige Lukanus war vermutlich Bischof in Säben in Südtirol und ist als Apostel der Dolomiten bekannt.  Es heißt, dass der Bischof seiner Pastoralarbeit in diesen Gebieten, durch die eine antike Verbindungsstraße zwischen den Tälern der Piave und der Etsch verlief, nachging und dass er im V. Jahrhundert n.Chr. als mittelloser Eremit starb. Seine sterblichen Überreste wurden zur Karolingerzeit in die nach ihm benannte Kirche nach Belluno überführt. Neben der Kirche steht eine kürzlich renovierte Klause, die für öffentliche Zwecke genutzt wird. Am Tegnàs Bach hat man Mitte des XX. Jahrhunderts das Wasserkraftwerk San Lucano errichtet, und die Zuläufe befinden sich genau oberhalb der genannten Kirche. Über einen weiteren Kanal wird das Wasser anschließend in das oberhalb der Ortschaft Taibon liegende Kraftwerk Gnech geleitet. Am gegenüberliegenden Hang sieht man direkt an der Regionalstrasse SR 203 das Kraftwerk Toccol, eine der wichtigsten ENEL Energiezentralen des Kraftwerknetzes Cordevole (siehe Blatt Nr. 12789).  

Ins San Lucano Tal gelangt man über die SR203 Agordina. Nach der Ortschaft Agordo biegt man bei Km 29,1 links ab und fährt auf einer Brücke über den Cordevole nach Taibon Agordino.  Vom Ortszentrum weg folgt man den Hinweisschildern ins Valle di San Lucano – Tal und kommt dabei dem Tegnàs Bach entlang.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Taibon Agordino
REGION: Valle di San Lucano
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1731889 - Y 5132147
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Visentin/Rossi

Im Jahr 1926 wurde in der Ortschaft Nogarola di Taibon am linken Cordevole Ufer die Papierfabrik “Società Anonima Pasta Legno ed Elettrica” gegründet. Sie stand bis 1981 in Betrieb, als man das Papier bereits aus Zellulose herstellte.  
Im Ortszentrum Taibin kommt man nahe der Brücke über den Cordevole zur Kirche der Heiligen Cornelius und Ciprianus.
Ein paar Kilometer von Taibon Agordino entfernt findet man die Sperre “Batteria Listolade”; sie ist auch unter dem Namen “Forte di Pèden” bekannt und wurde Ende des 19. Jahrhunderts am Fuß des Monte San Lucano errichtet. Während des Ersten Weltkriegs diente sie zur Kontrolle der Engstelle in Listolade und der Straße aus dem Corpassa Tal.  Zur Sperre gelangt man auf einer schönen Militärstrasse, die von Taibon abgeht und von mächtigen Trockenmauern gesäumt ist. Die Stellung ist zwar ziemlich überwuchert, aber wegen ihrer architektonischen Merkmale und ihrer historischen Bedeutung ist sie überaus interessant.

G. Gullino (a cura di), Storia di Belluno. Dalla preistoria all’età contemporanea, Sommacampagna 2009
Berggemeinschaft Agordo, Geschichts- und Wanderführer zu den Stätten des Ersten Weltkriegs. Die Stätten des Ersten Weltkriegs in der Provinz Belluno; Eingriffe zur Sanierung und Wiederinstandsetzung im Gebiet des Gedenkparks, Agordo 2005
E. De Biasio, Pale di San Lucano, Cimolais 2004