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59 Der San Lucano Brunnen Belluno 2 - 147
file .pdf Historische Architektur (ASA)
Google maps 146 - 1

  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Der San Lucano Brunnen ist eine der ältesten und interessantesten Sehenswürdigkeiten auf dem “Piazza del Mercato“ (auch „Piazza delle Erbe“) in Belluno. Er hat ein rundes Becken und eine reich dekorierte zentrale Wassersäule, auf der eine Statue des Heiligen Lucano zu sehen ist. An den Inschriften, den Dekorationen und den fünf Wappen ist klar erkennbar, dass der Brunnen nicht von einem einzigen Meister stammt, dass er von mehreren Auftraggebern finanziert und so auch in diversen Epochen gebaut wurde. Vermutlich wurde der aus dem 14. Jahrhundert stammende Brunnen unter dem Stadthalter Benedetto Trevisan im Jahr 1410 renoviert, und dann zwischen 1461 und 1447 mit den Wappen der Stadtvogte Candiano Bolani und Antonio Basadonna geschmückt.  Am oberen Sockelabschnitt ist die Jahreszahl MCCCXVIII (1318) zu lesen, das Jahr, in dem das Mandat des Stadtvogts Rambaldo da Romano auslief und umfangreiche Arbeiten am Wasserkanalsystem und den Brunnen der Stadt durchgeführt wurden. Wahrscheinlich hatte der Brunnen ursprünglich nur das Wappen von Belluno eingemeißelt, und als der Stadtvogt Trevisan (vielleicht wegen Erdbebenschäden oder anderem) 1409 – 1410 Renovierungsarbeiten ausführen ließ, hat man den Sockel um 90 ° gegen den Uhrzeigersinn gedreht und so anstatt dem Stattwappen den Venezianischen Löwen in zentrale Position gerückt.  Aus einem Brief des Stadtbaumeisters aus dem Jahr 1826 – in dem von einem Schaden berichtet wird – steht geschrieben, dass „das schmutzige Wasser aus dem Brunnen des Marktplatzes […] bis zum Becken außerhalb des Stadttors “Porta del Macello“ rinnt […]”.
Der Heilige Lucano, Bischof von Brixen, ist dafür bekannt, dass er im V. Jahrhundert den christlichen Glauben in den Regionen Valbelluno und Agordino verbreitet hat, und so wurde er zum Schutzpatron der Provinzhauptstadt Belluno erklärt: er soll bei Verleumdung, Überflutungen und diversen Krankheiten helfen..

Eine Rolltreppe führt vom Parkplatz Lambioi (im Süden der Stadt, an der Piave) direkt in die Altstadt von Belluno. 
Mit der Rolltreppe gelangt man direkt auf den Domplatz, auf dem das Rathaus, die Präfektur und andere historische Bauten stehen. Die hier beschriebenen Brunnen findet man auf den anderen naheliegenden Plätzen und in den antiken Gassen der Stadt.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Belluno
REGION: Piazza del Mercato
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1748605 – Y 5114517
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Lonzi

In einem historischen Bericht von Piloni ist zu lesen, dass “in Cividale im Dienste der Öffentlichkeit ein Becken gebaut wurde, in dem das Brunnenwasser im Casa Persicini im Crosdecale – Viertel zusammenläuft. Von dort gehen viele unterirdische Kanäle und Leitungen zu den öffentlichen Wasserstellen und in die Anwesen gehobener Bürger ab”. Von diesem Aquädukt heute noch übrig ist der große überdachte Waschbrunnen im Hof des Palazzo Prosdocimi hinter dem halbrunden Motta – Brunnen (147 ASA). Dieser Brunnen  stammt aus dem 16. Jahrhundert, und er ist wesentlich grösser und aufwändiger dekoriert als die in Belluno. Die wichtigsten Brunnen in Belluno haben einen runden oder mehreckigen Grundriss und stehen in zentralen Punkten der Stadt: vor der Santo Stefano Kirche, in der Via Santa Maria dei Battuti, auf dem Piazza Castello, in Borgo Piave und in Borgo Pra. Die Wassersäulen bestehen generell aus geradlinigen oder geschwungenen Elementen oder tragen wertvolle Skulpturen, wie der Brunnen auf dem Domplatz (146 ASA) (15. Jhdt.) mit der Statue des Heiligen Gioatà. In unmittelbarer Nähe des Doms kommt man zur Taufkapelle von Belluno (1 ASA). Aufgrund ihrer bewegten Geschichte hat sie diverse Namen: Chiesa di Santa Maria delle Grazie oder Chiesa di San Martino oder Chiesa di San Giovanni.

M. Perale, Le antiche fontane di Belluno: per una redifinizione della successione cronologica degli interventi, Estratto “Archivio Storico Belluno Feltre Cadore”, LXVIII, 298 gennaio-marzo 1997
Catalogo del Museo Civico Vol. III, B. Jestaz, Le placchette e i piccoli bronzi: T. Franco, Le sculture, Belluno 1997
M. Dal Mas, R. M. Dal Mas, Le fontane di Belluno, Belluno 1993
V. Caputo, 270 fontane per il Bellunese, Belluno 1985
G. De Bortoli - A. Moro - F. Vizzutti, Belluno storia architettura arte, Belluno 1984